Prag 1968

Volkskundemuseum, Wien

Prag 1968 - Fotografien von Heinz Hosch, Volkskundemuseum Wien

“Prag 1968 – Fotografien von Heinz Hosch”
(Im Rahmen des Europäischen Monats der Photographie)

Eröffnung: 06.11.2008, 19.00 Uhr
Ausstellung: 07.11.2008 – 7.12.2008

Kuratoren: Paul Divjak, Matthias Beitl

Prag ´68, als eines der Schlüsselereignisse des 20. Jahrhunderts, ist durch die Verankerung im kollektiven Gedächtnis bis heute präsent. Das kürzlich entdeckte Archiv des österreichischen Pressefotografen Heinz Hosch (1927-1981) mit seinem umfangreichen Fotobestand zu Prag ´68 bietet die Möglichkeit sich das Geschehen aus einem bisher unbekannten Blickwinkel zu betrachten.

Die Beendigung des „Prager Frühlings“ durch den Kreml im August 1968, ist als eines der Schlüsselereignisse des 20. Jahrhunderts, durch die – wenn auch unterschiedliche – Verankerung im kollektiven Gedächtnis bis heute präsent. Moskau hat damals das „Regime der Sache“ wiedereingeführt und Panzer geschickt, die Invasion war eine offensichtliche „Demaskierung des aufgedrängten Sozialismus“ (Jean-Paul Sartre, 1968).

Die Bilder aus dem besetzten Prag gingen um die Welt.Ein Dutzend Aufnahmen erschien damals im Rahmen von tagesaktuellen Bildberichten auch in der Presse. Ihr Urheber: der österreichische Pressefotograf Heinz Hosch. Geboren 1927, war er Flakhelfer im 2. Weltkrieg, besuchte die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, und wurde Fotoreporter. Mitte der 1950er Jahre diente er bei der Französischen Fremdenlegion unter anderem als Fotograf. Später arbeitete er für die Bildagentur Votava, und von 1963 an als Redaktionsfotograf der Presse. Ab 1971 arbeitete er als freier Fotograf für den Kurier und Die Bunte. 1981, im Jahr seines unerwarteten Todes, war er offizieller Fotograf der Salzburger Festspiele.

Der Grossteil des umfangreichen Fotobestands, den Hosch 1968 in Prag mit seiner Nikon – und als diese konfisziert worden war, im Halbformat mit einer Minolta – schoss, insgesamt an die 400 Aufnahmen, überdauerte unveröffentlicht die Zeit. Erst nahezu 36 Jahre später, lange nach seinem Tod, sollten sie durch seinen Sohn Rainer, heute selber Fotograf, in seinem Nachlass entdeckt werden.

Die Bilder bieten die Möglichkeit, sich mit bisher unbekannten fotografischen Primärquellen jenes historischen Ereignisses zu beschäftigen und das Geschehen aus neuen Blickwinkeln zu betrachten. Es sind die Menschen, denen Heinz Hosch in seinen präzise kadrierten Schwarz-Weiß-Bildern Aufmerksamkeit zukommen lässt: im Mittelpunkt stehen die Gesichter und Haltungen, in denen sich „die Absurdität einer Fehlkalkulation“ (Jiri Gruša) widerspiegelt.

Im Rahmen einer Installation holt der Autor und Künstler Paul Divjak in Kooperation mit dem Fotografen Rainer Hosch – dem Sohn von Heinz Hosch und Verwalter seines Archivs – die Dynamik der historischen Ereignisse mittels Projektion aus dem medialen Tiefenspeicher und reaktualisiert sie. Das serielle Moment der Fotos wird aufgegriffen und durch Soundscapes des heutigen Prag (Wenzelplatz) atmosphärisch verdichtet.

Vintage Prints und Archivalien erweitern die künstlerische Intervention und dokumentieren die Arbeit von Heinz Hosch. Die Berichterstattung in der Tageszeitung “Die Presse” setzt dabei chronologische Markierungen, und erlaubt es, die Spuren des Fotografen im historischen Geschehen aufzunehmen.
Weiters ist die vier Bilder umfassende Dokumentation von einer Rede von Emil Zatopek (der als Leichtathlet auch “die tschechische Lokomotive” genannt wurde) hervorzuheben, da es sonst keine Photos des tschechischen Nationalhelden in dieser Rolle geben soll.

Als Preview der Ausstellung ist am 21. August 2008 anlässlich des 40. Jahrestages der Besetzung eine Auswahl der Fotografien – zurückgeführt in das Medium für das sie ursprünglich entstanden waren: die Tageszeitung – im Rahmen einer Sonderbeilage der Wiener Zeitung erschienen. Diese lesenswerte Beilage, in der die Bildzeugnisse um zeit- und fotohistorische, sowie politikwissenschaftliche Beiträge und ein Interview erweitert wurden, ist nunmehr als Begleitpublikation der Ausstellung verfügbar.



Alpine Interventionen

4 x 5 inch

Fotoserie #1-10
(Lambda-prints, variable sizes, 2006)

Courtesy of WLV / die.wildbach

“(…) als hätten sich Minimal Art und Land Art zu bizarren anonymen Aktionen fernab der Kunstwelt verschworen, die es nun genau dorthin zurückzuholen gilt.”
Christian Höller

Publikation:
Alpine Interventionen, Hrsg. von Paul Divjak
Mit Beiträgen von: Sabine Folie, Christian Höller, Christa Kamleithner, Erik Meinharter, Vrääth Öhner, Bernhard Tschofen

Hardcover, 76 Seiten, 16 farb. Abb., 23 x 29 cm
Folio Verlag, Wien/Bozen
ISBN 3-85256-354-2


Diskobett

Partizipation Sound-Installation

ESEL

Divjaks Diskobett, Volkskundemuseum Wien Foto: ESEL

Paul Divjaks DISKOBETT @Wir.Sind.Wien-Festival 2018 & Sommerfest Volkskundemuseum Wien 2019

“No Sleep Till Leopoldstadt: Paul Divjak will, dass Bass massiert, und stellt im Rahmen
des zehnten WIR SIND WIEN.FESTIVALS (1.–23.6.) sein Diskobett auf.” (wina-magazin)

Beim DISKOBETT handelt es sich um ein Doppelbett, das melodiös zur Musik schwingt und darauf platznehmende/liegende BesucherInnen rhythmisch beschallt und massiert. Wechselnde DJ´s/MusikerInnen bespielen das Bettobjekt live. Nach internationalen Stationen in Museen und Clubs lädt Paul Divjak mit seinem Diskobett nun erstmals im Rahmen des WIR.SIND.WIEN.FESTIVALS im Volkskundemuseum zum Musikgenuss und gegenseitigen Kennenlernen ein.

cafemima, 1020 Wien, 2.2.18, ab 20.00 Uhr / feat. Trautman x I-Wolf
Elektro Gönner, 1060 Wien, 6.6.18, ab 20.00 Uhr / feat. Lucia x Hanzo
Volkskundemuseum, 1080 Wien, 8.6.18, ab 20 Uhr / feat. Misonica x B.Fleischmann

Volkskundemuseum, 1080 Wien, 2.7.19, ab 17.00 Uhr / DJ: Paul Divjak


Sowing the Seeds

SCHALOM

SOWING THE SEEDS – Schalom/Shalom
Installation by Divjak/Weishäupl (Grass area, Vienna Heldenplatz)

On March 15, 1938 a crowd gathered on Heldenplatz cheered for the “Führer” and celebrated the so-called “Anschluss” (annexation) to the German Reich.

Seventy-five years later, in March 2013, grass will be sown on the field on which the masses shouted with enthusiasm in 1938. Slowly, the word “Shalom” is gradually becoming legible. Peace as a wish and a path for all people. “Shalom” as a delicate, growing symbol that must be taken care of.

In cooperation with
Österreichische Präsidentschaftskanzlei
Österreichische Bundesgärten
Burghauptmannschaft Österreich

Sponsored by
Vienna Insurance Group

(Duration: March 15th – November 9th 2013)