Ich war immer weg. Betrunken, zu. Easy to handle. – Das war mein Leben. Mein Büro lag damals direkt an der Wall Street. Genau gegenüber des Trading Floors. Da passiert alles. Das ist das, was du auf CNBC siehst. Die Monitore, die Anzeigentafeln und der ganze Scheiß. – Ich war genau gegenüber: Wall Street 100. Im 15. Stock …
Eine Landvermessung mit Soundtrack
Atlas Austria – Architekturfotografie von Margherita Spiluttini im Architekturzentrum Wien
[In: werk, bauen + wohnen, 09/2007]
Die bekannte Daguerreotypie vom Boulevard du Temple, Ursprungsmotiv der Genealogie der Fotografiegeschichte, zeigt einen menschenleeren Boulevard. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der Strassenzug voller Menschen, Pferden, fahrbaren Untersätzen. Die extrem lange Belichtungszeit allerdings liess jegliches Leben verschwinden. Bewegung erzeugt Unschärfe und führt schliesslich zu Unsichtbarkeit. (Lediglich ein Mann, der längere Zeit dieselbe Position innehatte, hinterliess unbeabsichtigt sichtbare Spuren seiner Präsenz.)
Auch in Margherita Spiluttinis Bilderwelt, in ihr Archiv präziser Bestandsaufnahmen des Hoch- und Tiefbaus in der Disziplinar- und Kontrollgesellschaft, schreibt sich der Mensch zumeist durch seine Abwesenheit ein. Das fotografische Dispositiv bleibt menschenleer. Die Bewohner der Bauten, die Benutzer der architektonischen Oberflächen waren entweder zum Zeitpunkt des Lichteinfalls zwischen Öffnen und Schliessen des Verschlusses tatsächlich nicht anwesend, oder sie sind es letztlich nicht mehr. Privathäuser, öffentliche Gebäude, Industriebauten, Zweckarchitektur: allesamt Zeichen der Zeit, Repräsentationen von Machtverhältnissen, von Menschen geschaffen. Spiluttini betreibt mit ihrer Fotografie ausführliche Motivforschung in der Alpenrepublik. Ihre menschenverlassenen Settings könnten mitunter den flüchtigen Schatten des literarischen Personals einer Elfriede Jelinek Herberge sein.
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Graf K.
Beitrag zum Projekt: Berggasse 19: Die Couch
Michel Didym geht in seiner Inszenierung von der Grundsituation der Psychoanalyse aus. Der Zuschauer begibt sich in die Situation des Analytikers und erlebt nacheinander zehn Schauspieler in der Rolle des Patienten.
Die eigens dafür verfassten Monologe stammen von Catherine Aigner, Paul Divjak, Franzobel, Händl Klaus, Hakon Hirzenberger, March Höld, Stephan Lack, Ewald Palmetshofer, Petschinka, Rosa Pock, Kathrin Röggla, Volker Schmidt, Johannes Schrettle, Gerhild Steinbuch und Robert Woelfl.
Hinter der Barriere
Erzählungen
sie verbringe die meiste zeit hinter der barriere. sie müsse, um an ihren arbeitsplatz zu gelangen mehrere schleusen passieren, um keine keime oder erreger ein- oder auszuschleppen. die arbeit in dem forschungszentrum mache ihr freude, sagt sie. einmal hätte sie sich sogar verliebt, während einer laufenden untersuchungsreihe, in einen kollegen, hinter der barriere. diese beziehung wäre aber nach kurzer zeit schon wieder in die brüche gegangen. – mittlerweile wären ihr die laborratten, mit denen sie arbeite, näher als die menschen, sagt sie.