4-Gang Menü auf Basis von “Der Geruch der Welt”

Speisekammer, Wien

Menü "Duft" nach "Der Geruch der Welt" “Unser Geruchsvermögen ist der geheimnisvollste aller Sinne. Es erinnert uns unvermittelt an längst Vergessenes und ist sogar imstande, unsere Stimmung zu lenken, von jäher Abscheu zu sinnlicher Verzauberung.” (Paul Divjak)

Ein Buch riecht, aber es lässt sich nicht essen. Ein Essen geschmacklich zu erfassen, setzt voraus, es auch zu riechen. Am 22.5. 2018 liest Paul Divjak aus seinem Essay “Der Geruch der Welt” (Edition Atelier). Haubenkoch Roman Steger übersetzt die Essenz dieses Essays in Essen, bzw. in ein 4-Gangmenü und macht ihn so sinnlich erfassbarer.

Themen und Gänge:
1. “Alles riecht auf seine Weise”
2. “Intensitäten sind Möglichkeiten des Geruchs”
3. “Das Geruchsnarrativ ist ein Erinnerungsnarrativ”
4. “Geruchsfeldforschung ist Wortfeldforschung”

Zutaten für die Überraschungsgänge: Broccoli, Erdbeeren, Fische verschiedene, Gemüse diverse, Gemüsesuppe, Gugelhupf, Hippe, Käsevariation, Kimchi, Kohlrabi, Mohn, Nüsse, Reh, Schinken alt, Schokolade, Schokoladeeis, Spargel, Waldbeereis, Weihrauch, Zwiebel

Dazu empfehlen wir ein Glas Riesling Terrassen 2017 von Sepp Moser aus Rohrendorf im Kremstal mit wunderschöner klarer Rieslingfrucht und eleganter und saftiger Struktur. 22.5.2018 – bis 2.6.2018, Speisekammer, Wien



Wasserteufel

Kurzgeschichten

“Du bist ein Schwein”, sagte einmal ein Kind zu einem anderen. “Und ich bin der Metzger”, fügte es hinzu. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Aber Paul Divjak fügt noch mehr hinzu. Jede Menge kafkaesker Sätze und skurriler Geschichten.

Literatur Quickie Verlag, Hamburg Taschenbuch,
28 Seiten ISBN: 978-3942212311


Hinter der Barriere

Erzählungen

Coverfoto: ©Michael Dürr

sie verbringe die meiste zeit hinter der barriere. sie müsse, um an ihren arbeitsplatz zu gelangen mehrere schleusen passieren, um keine keime oder erreger ein- oder auszuschleppen. die arbeit in dem forschungszentrum mache ihr freude, sagt sie. einmal hätte sie sich sogar verliebt, während einer laufenden untersuchungsreihe, in einen kollegen, hinter der barriere. diese beziehung wäre aber nach kurzer zeit schon wieder in die brüche gegangen. – mittlerweile wären ihr die laborratten, mit denen sie arbeite, näher als die menschen, sagt sie.

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Kinsky

Roman

Kinsky - Buch Cover

Ich war immer weg. Betrunken, zu. Easy to handle. – Das war mein Leben. Mein Büro lag damals direkt an der Wall Street. Genau gegenüber des Trading Floors. Da passiert alles. Das ist das, was du auf CNBC siehst. Die Monitore, die Anzeigentafeln und der ganze Scheiß. – Ich war genau gegenüber: Wall Street 100. Im 15. Stock …

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Ich liebe Österreich …

Paul Divjak - Ich liebe Österreich, Österreich ist meine Lieblingsstadt

Cover: ©MUELLER-DIVJAK

Im Zentrum dieses Breviers steht eine experimentell-literarische Annäherung an Österreich, an dessen sprachliche Konstruktion und das verborgene „Selbst“ des Landes. Bekannte und weniger geläufige Reden über Österreich – so auch Zitate von Karl Kraus, Hilde Spiel, Ingeborg Bachmann oder Thomas Bernhard – treten als Fehlübersetzung in Erscheinung: mittels Google-Translate wiederholt ins Thailändische übertragen – eine Sprache, in die sich Hierarchien der Gesellschaft deutlich einschreiben – und wieder zurückübersetzt, mit all den von der KI generierten Unschärfen und Sinnverschiebungen.

Der Duktus von schlecht übersetzten Gebrauchsanweisungen erinnert in manchen Beispielen vielleicht an Dissertationen eben noch gewesener österreichischer Minister:innen. Und in der Tat werden im begrifflichen Gestelze und syntaktischen Gestolpere Sprachformen des machtpolitischen Diskurses (nicht nur Österreichs) wieder erkennbar. Der anarchische Witz und der feierliche Nonsense so mancher Kalauer freilich lässt eine als typisch österreichisch bezeichnete sprachsatirische Tradition hochleben.

“Nonsens und Sprachkritik, friedlich vereint.” (Sebastian Fasthuber, Falter)

ISBN: 978-3-85415-656-7
96 Seiten, brosch., erschienen 2023, mit einem Nachwort von Franzobel
Ritter Verlag