Bee Pop – Live

Catch the big buzz!

Paul Divjak und Wolfgang Schlögl (aka I-Wolf) treten als Bienenbotschafter auf und laden zur CD-Präsentation und einer multimedialen performativen Inszenierung. Über den Sommer haben die beiden Künstler die akustischen Klangwelten der Apis mellifera, der europäischen Honigbiene, erforscht und das Summen und Brummen, sowie die Gerätschaft aus der Imkerei (z.B. einer Honigschleuder) mit Hilfe von hochsensiblen Mikrofonen und digitaler Feinelektronik zu einem lebendigen Bienen-Soundtrack verdichtet. — mehr —


Licensed To Ill

Zum Tod des Großmeisters der Zeremonie Adam Yauch

"Licensed to Ill" - wina, 6.2012 ©Paul Divjak[Erschienen in: wına – Das jüdische Stadtmagazin | Juni 2012]

Jene Nummer, die die Beastie Boys – damals noch als Punk-Band – in der High School 1983 intoniert hatten, sollte schon wenig später zu ihrem offiziellen Programm werden: „We’re the white shadow“, singt Mike D. aka Michael Diamond. Am Schlagwerk, temporär: Kate Schellenbach, die spätere Drummerin von Luscious Jackson, an der Stromgitarre John Berry und am Bass: Adam Yauch alias MCA.

John Berry verließ die Band, und Adam Horovitz (Ad-Rock) übernahm seinen Part. Der Rest ist Hip-Hop-Geschichte. Die drei weißen Jungs aus Brooklyn, NY, wilderten in einem Genre, das in der Black Community entstanden war, kreierten einen neuen Sound und schafften, was zu jener Zeit, Anfang der 1980er-Jahre, doch eher die Ausnahme denn die Norm war: Sie sprachen mit ihrem innovativen Hip-Hop-Rock-Crossover ein multiethnisches Publikum an, verwöhnten die juvenilen Fans mit expliziten Lyrics und vereinten sie auf den Tanzflächen der Clubs, auf Partys und im Rahmen ihrer legendären Live-Performance-Spektakel beim gemeinsamen Luftgitarre-Spielen, ekstatischen Mitwippen und -grölen sowie enthemmten Bierbecherweitwerfen. — mehr —


Express yourself!

Der wahre Skandal um Madonna

DER STANDARD | EDLINGER & DIVJAK | GEMISCHTER SATZ

Edlinger: Es war ärger als Nipplegate, und trotzdem hat sich bis heute keiner aufgeregt. Nicht alles war perfekt bei der Leistungsschau des Madonna-Pop von 2012 in Indianapolis. Wenn man sich das “Junge-Römer-und-alte-Kutten-treffen-Lack-und-Leder-Cleopatra-aus-dem-Jahr-2012-vor-Christi”-Musicalfurioso auf Youtube ansieht, bemerkt man bei ca. sechs Minuten Ungeheuerliches: Ein Bein von Madonna streckt sich in die Luft.

Es kreist, zuckt und schüttelt sich. Ich glaube, es verlangt nach oder bettelt um Ergreifung durch den zuständigen Tanzbediensteten, doch der ist offenbar kurz neben sich. Das Madonna-Bein muss also nach einer gefühlten Ewigkeit von einer Sekunde unverrichteter Dinge wieder am Boden landen. Von wegen “Express yourself”! Für jemanden wie Madonna, die bekanntlich Kindermädchen schon aus viel geringeren Gründen geteert und gefedert hat, ist so etwas wahrscheinlich fast so schlimm wie die Ahnung einer ersten Gesichtsfalte mit 75. — mehr —


Gnadenloser Protest

Widerstand in Zeiten der Castingshows

DER STANDARD | EDLINGER & DIVJAK | GEMISCHTER SATZ

Edlinger: Während die Occupy-Bewegung sogar schon einen Ableger in Nigeria hat und man in Lagos geplante Kunstausstellungen kurzerhand in Protestveranstaltungen umwidmet, weht bei uns ein anderer Wind. Im Wiener Rabenhof wird es am Sonntag wieder einmal “gnadenlos”, schließlich protestiert man “um den Sieg”, was sicher auch gnadenlos ironisch gemeint ist.

Jetzt will ich ja den einzelnen Bands ihr Engagement nicht absprechen, aber ein seltsamer Spagat zwischen Anspruch und Augenzwinkern ist das schon. Oder ist die Ästhetik des Popwiderstands heute so in der Krise, dass sie auch als Party mit Ironiefaktor rüberkommen muss, damit man etwas hört? — mehr —