DER STANDARD | EDLINGER & DIVJAK | GEMISCHTER SATZ
Edlinger: Herr Divjak, ich glaube, niemand lebt so gut von der Kunstmarktkritik wie die selbst am Kunstmarkt gut vertretenen Künstler, die Kunstmarktkritik betreiben. Diese Woche hat zum Beispiel Heimo Zobernig ein T-Shirt mit dem silbernen Aufdruck Sale veredelt und im neuen 21er-Haus als Serienprodukt herausgebracht. Die auf 100 Stück limitierten blauen Leiberln kosteten am Tag der Präsentation statt der für die Edition veranschlagten 100 Euro nur – bzw. immer noch – 50 Euro.
Die Verknappung kurbelt im Allgemeinen die Nachfrage an; weil hier aber nicht nur Mode mit Kunst-Appeal, sondern auch die Subversion der Idee des Verkaufs verkauft werden soll, wird ebendieser Mechanismus der Nachfrageankurbelung durch Exklusivitätserzeugung zugleich ironisch kommentiert. — mehr —