Holocaust-Memorial-Schrank

Öffentlicher Bücherschrank ©Paul Divjak

Öffentlicher Bücherschrank, Engadin

WINA – DAS JÜDISCHE STADTMAGAZIN 03_2021 | URBAN LEGENDS | PAUL DIVJAK

»The year 1938 revealed a shameful fiasco of international diplomacy.«
Joseph Tennenbaum

Holocaust Memorial Day 2021: ein öffentlicher Bücherschrank, Bücher zur freien Entnahme; ringsum liegt tiefer Schnee. Seit Wochen haben die Buchhandlungen wie der gesamte Einzelhandel geschlossen, das öffentliche Möbel scheint wie eine bibliophile Fata Morgana, eine flirrende poetische Verheißung. Die schwere Türe, metallumrahmtes dickes Glas, öffnet sich sanft gleitend, lässt an einen riesigen Outdoor-Weinkühlschrank denken. Nahezu neue Taschenbücher, noch mit Preisschild auf dem Backcover, Bestseller vergangener Tage, feministische Literatur, antiquarische Bände, Bildbände, Nachschlagewerke, Kinderbücher; Bekanntes, Unbekanntes, Gewichtiges, Vergessenes aus verschiedenen Jahrzehnten. — mehr —


Auf den Spuren von Familie Freud

Fassade: Freud-Museum Shop & Café ©Paul Divjak

Fassade: Freud-Museum Shop & Café

WINA – DAS JÜDISCHE STADTMAGAZIN 01_2021 | URBAN LEGENDS | PAUL DIVJAK

»Wir kennen nur den leeren Raum im Wald,
der gestern voller Bäume war.«
Anna Freud

Die knallige, phallische FREUD-Logo-Stele vor dem Haus Berggasse 19 ist verschwunden. Die Gründerzeithäuser der gegenüberliegenden Straßenseite spiegeln sich in der neuen, ausgedehnten Glasfront, über der eine Markise à la Gastgarten angebracht worden ist. Zwei große, kreisrunde Lüftungsauslässe irritieren neben einer für BesucherInnen gesperrten Wirtschaftstüre. Im ehemaligen Geschäftslokal, in dem vor einigen Jahrzehnten Boote zum Verkauf in einem Wasserbecken vor Anker lagen, befinden sich heute Café und Foyer. Ein seitlicher, in den Baukörper zurückversetzter Eingang, wirkt wie ein düsterer Hinterausgang eines erst kürzlich eröffneten Clubs, dem die Patina der Nacht noch fehlt. — mehr —


77.000 GENERATIONS

by MUELLER-DIVJAK, Künstlerhaus Bregenz

Promoting Complexity, MUELLER-DIVJAK

“Promoting Complexity”, MUELLER-DIVJAK

“77.000 GENERATIONS – Berta says: We need to find a new conception of man”

Künstlerhaus Bregenz, Palais Thurn & Taxis, 17.1. – 1.3.2020

Mit raumgreifenden Installationen, Skulpturen, Sound- und Bild-Collagen, Texten, Performances und speziell komponierten Düften thematisieren MUELLER-DIVJAK (Jeanette Müller und Paul Divjak) mit ihrer Ausstellung „77.000 GENERATIONS – Berta says: We need to find a new conception of man“ die Rolle, die unsere Spezies bei der Gestaltung ihres eigenen Schicksals spielen kann.

Die Ausstellung, ein Parcours der Poesie, in dem Kunst und Wissenschaft aufeinandertreffen, ist gleichermaßen zeichenerfülltes Spiegelbild wie utopisches Zukunftsszenario. Die Thematisierung der Wahrnehmung von Zusammenhängen und Systemen sowie neuer Annahmen über uns Menschen ist maßgeblich inspiriert vom Denken der Kunstfigur BERTA (i.e. Maria Magdalena und Ludwig von Bertalanffy), der Schöpferin der Allgemeinen Systemtheorie. — mehr —


Scent Lab Vienna

Olfactory art & design

Paul Divjak

Paul Divjak ©Rainer Hosch

Paul Divjak widmet sich dem Phänomen Duft/Geruch transdisziplinär in den Bereichen Literatur, Medienkunst, Kulturwissenschaft und Praxis.

Angefangen hatte die Faszination für das Olfaktorische schon in seiner frühen Kindheit. Mit einem empfindsamen Geruchssinn und einer offensichtlichen Begabung ausgestattet, machte er sich bereits als 7-Jähriger ans Sammeln von Kräutern, Pflanzen und Hölzern im Garten des Sommerhauses der Familie am Semmering; begeistert von der Vielfalt der beglückenden Wohlgerüche. — mehr —