Just an Image

16mm/Digibeta | 4 min

Just an Image beginnt als Zuspruch an die festgefahrene Erwartung eines Publikums, für das die Bebilderung von Konsumwaren gleichbedeutend mit dem Konsum von Bildern geworden ist. Die ständige Wiederholung ein- und desselben Spots aber weckt ein Gespür für die Austauschbarkeit dieser [Werbe-] Bildaesthetik: Bilder, die im Verbund mit der zu vermittelnden Werbebotschaft ausfliessen, werden hier ihres [Werbe-] Sinns entleert, um ihren Eigensinn zurückzuerobern. [Robert Buchschwenter, Katalog VIPER ´95]

Watch “Just an Image”, Ursula Blickle Video Archiv – Belvedere

Just an Image starts out with satisfying the set expectations fo an audience for whom the illustration of consumer goods has become equivalent with the consumption of images. The constant repetition of one and the same spot however, evokes a sensibility to the interchangeability of the [advertising] image´s esthetics. Here the meaning of the advertising is drained from the image, which are released together with the mediated message of the commerical, in order to recapture their own meaning. [Robert Buchschwendter, catalogue VIPER ´95



I remember 1 & 2

Sound: Werner Möbius | 2 x 3:55 min

Mit Erinnerung zwischen Diffusion und Signifikanz spielen Divjaks Clips versiert: Der erste zeigt eine verwischte Drehbewegung zu Werner Möbius moduliertem Loop von Klavier-Intro und Eröffnungszeile von Barry Manilows “Mandy”: “I remember all my life”. Der zweite montiert zur selben Musik unscharfe Zeitlupenbilder von Menschen, an die sich offenbar Divjak erinnert. Der Home-Movie-Aspekt, sentimentale Revue von Alltagsmienen und -gesten, junge Menschen beiderlei Geschlechts, verbindet sich innig mit der Melancholie und dem intensiven Präsent-Werden, die einem alten Lied, noch dazu “Mandy”, noch dazu als gelooptem Sample (Sampling ist taktische Objektivierung von Gedächtnisleistungen!) anhaften (…). [Drehli Robnik/SKUG] — mehr —


Die letzten Bilder der Nacht

16mm | 4 min

Die letzten Bilder (und Töne) der Nacht waren im Fernsehprogramm des staatlichen österreichischen Rundfunks bis zur Einführung des 24-stündigen Sendebetriebs 1994 zwei ineinander überblendete Aufnahmen der zu den Klängen der Bundeshymne im Wind flatternden Landesflagge (samt Bundesadler). Diesen allnächtlich wiederholten “Clip” zeigt der Film von Paul Divjak, wiederholt ihn als etwas anderes.

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breakfast at rhiz

Sound: b. fleischmann | 6 min

breakfast at rhiz - film-still

Zwei Einstellungen: Die erste zeigt, indem sie ruckartig aufzoomt, ein sprechendes, handelndes, blickendes Subjekt, das den technologischen Apparat medizinischer Forschung auf ein kleines Stueck Fleisch richtet. Die zweite zeigt in einem fuenf Minuten langen, kaum merklichen, mitunter auch ruckartigen Zoom etwas Rotes, von dem man annehmen kann, dass es dieses Stueck Fleisch ist. Schon der streng frisierte Chirurg, der in eine Gegensprechanlage und dann mit sich selbst Schwedisch redet, bevor er das Fleisch seziert, mutet merkwuerdig an (zumal in der Gestauchtheit des “gefaelschten” Widescreen-Bildes). Das Fremde allerdings, an dem er – Mad Scientist nach Art von alten B-Filmen, von Cronenberg oder der Kopenhagener “Kingdom”-Klinik – hantiert (oder auch nicht), ist erst recht raetselhaft.
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I feel distortion

Sound: Manfred Karrer | 7 min

Das Video beginnt im Schwarz und endet im Weiß. An diesen Stellen gibt es was zu lesen: den Titel bzw. die Credits. Was es dazwischen zu sehen gibt, befindet sich im beständigen Übergang zwischen Schwarz und Weiß. “Lesen ist nicht sehen”, könnte man dazu – Maurice Blanchot paraphrasierend – anmerken, womit weniger auf einen einfachen Gegensatz hingewiesen, sondern eher die vom Akt des Lesens erzwungene Auslöschung des Sehens angesprochen wäre. — mehr —