So Fine

Sound: Paul Divjak | 3 min

So Fine (Filmstill)

So fein, so zerbrechlich sind die Bilder von Paul Divjaks Video, dass sie einem auf der Netzhaut zerrinnen. Neben leisen Andeutungen durchziehen nur lose pulsierende Linien den sachte wabernden Farbfluss – während auf der Tonspur ein sphärisch auf- und absteigender Klang um einen herzrhythmischen Takt gelegt ist. Gerade beginnt man, langsam mitzutreiben, da ist man auch schon unvermittelt in die Welt gestürzt: Der Ton bricht ab, die Farben verebben ins Weiß und aus den informellen Linien werden Worte. [Nina Jaenisch]

So fine, so fragile are the images in Paul Divjak´s video that they melt away on the viewer´s retina. Along with subtle intimations, loose, pulsing lines run through the gently wobbling flow of colours while a cosmic sound ascends and descends, accompanying a rhythm which resembles a heartbeat on the soundtrack. Just when the viewer begins to flow along, he is plunged into the world: The sound stops, the colours fade to white, and the shapeless lines transform into words. [Nina Jaenisch]



breakfast at rhiz

Sound: b. fleischmann | 6 min

breakfast at rhiz - film-still

Zwei Einstellungen: Die erste zeigt, indem sie ruckartig aufzoomt, ein sprechendes, handelndes, blickendes Subjekt, das den technologischen Apparat medizinischer Forschung auf ein kleines Stueck Fleisch richtet. Die zweite zeigt in einem fuenf Minuten langen, kaum merklichen, mitunter auch ruckartigen Zoom etwas Rotes, von dem man annehmen kann, dass es dieses Stueck Fleisch ist. Schon der streng frisierte Chirurg, der in eine Gegensprechanlage und dann mit sich selbst Schwedisch redet, bevor er das Fleisch seziert, mutet merkwuerdig an (zumal in der Gestauchtheit des “gefaelschten” Widescreen-Bildes). Das Fremde allerdings, an dem er – Mad Scientist nach Art von alten B-Filmen, von Cronenberg oder der Kopenhagener “Kingdom”-Klinik – hantiert (oder auch nicht), ist erst recht raetselhaft.
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Sonnenland

16mm | 16 min

Sonnenland (Filmstill)

Sommer auf dem Schafberg. Sonnenlicht und Kinder im Freien. Behinderte Kinder. Sonnenland, entstanden im Sommer 1998 während meines Zivildienstes bei den Kinderfreunden, ist mehr ein Film mit ihnen als ein Film über sie. Was im Rahmen der Interaktion zwischen Filmemacher (Kamera) und den Kindern spürbar wird, ist Befremden und Vertrautheit, Mißtrauen, ebenso wie Neugierde und Freude. Jenseits gewohnter Mitleidseffekte wird das Themenfeld ‘Behinderung’ und die Frage nach ihrer – gesellschaftlich instrumentalisierten – Abbildung etabliert. Was Sonnenland zeigt, sind keine geschönten Bilder, sondern ungewohnte. Bilder, die Momente eines Sommers, Augenblicke im Leben von Kindern verhandeln. — mehr —


I feel distortion

Sound: Manfred Karrer | 7 min

Das Video beginnt im Schwarz und endet im Weiß. An diesen Stellen gibt es was zu lesen: den Titel bzw. die Credits. Was es dazwischen zu sehen gibt, befindet sich im beständigen Übergang zwischen Schwarz und Weiß. “Lesen ist nicht sehen”, könnte man dazu – Maurice Blanchot paraphrasierend – anmerken, womit weniger auf einen einfachen Gegensatz hingewiesen, sondern eher die vom Akt des Lesens erzwungene Auslöschung des Sehens angesprochen wäre. — mehr —


Just an Image

16mm/Digibeta | 4 min

Just an Image beginnt als Zuspruch an die festgefahrene Erwartung eines Publikums, für das die Bebilderung von Konsumwaren gleichbedeutend mit dem Konsum von Bildern geworden ist. Die ständige Wiederholung ein- und desselben Spots aber weckt ein Gespür für die Austauschbarkeit dieser [Werbe-] Bildaesthetik: Bilder, die im Verbund mit der zu vermittelnden Werbebotschaft ausfliessen, werden hier ihres [Werbe-] Sinns entleert, um ihren Eigensinn zurückzuerobern. [Robert Buchschwenter, Katalog VIPER ´95]

Watch “Just an Image”, Ursula Blickle Video Archiv – Belvedere

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